Äußere Qualität
Die äußere Rübenqualität ergibt sich einerseits durch morphologische Eigenschaften des Rübenkörpers. Andererseits wird die äußere Rübenqualität durch die Anbaubedingungen sowie durch die Ernteprozesse beeinflußt. Als Einschätzungsparameter gelten Erdanhang, Rübenform, Rübenfäulnis, Blattreste, Beschädigungen, Köpfqualität, Wurzelbruch und Unkrautbesatz der Rübenlieferung.
Erdanhang
Für den Landwirt ist es ökonomisch wichtig, möglichst wenig des kostbaren Ackerbodens in die Fabriken abtransportieren zu müssen. Bodenart und Witterung, Produktionsverfahren, Sorte und Krankheitsbefall beeinflussen den Erdanhang.
● Umwelt
Der Erdanhang der Rübe wird durch die Bodenart und vor allem durch die Witterungsbedingungen bei der Ernte beeinflusst. Diese Umweltfaktoren sind durch den Landwirt nicht zu beeinflussen.
● Produktionstechnik
Ernteverfahren wie Fahrgeschwindigkeit und Rodereinstellung optimieren die Erdabscheidung.
● Genetik | Sorte
Genetisch festgelegte Eigenschaften bei Zuckerrüben wirken sich auf den Erdanteil aus. Das sind die Rübenform, die Beschaffenheit der Rübenoberfläche sowie die Ausbildung der rübentypischen Wurzelrinne. Die Scheitelhöhe kann sich ebenfalls auf die Erdanhaftung auswirken. In der Züchtung lassen sich gezielt bestimmte, den Erdanhang minimierende Merkmale selektieren.
● Krankheitsbefall
Ein Krankheitsbefall kann den Rübenkörper verändern und dadurch den Erdanhang abnorm erhöhen. Das Rizomaniavirus bewirkt die Bildung eines ausgepägten Wurzelbartes. Der Befall mit Rotfäule verändert die Rübenoberfläche, an der rauen und porösen Oberfläche haftet Erde fest an. Rübenzystennematoden induzieren ähnlich wie die Rizomania eine verstärkte Bildung von Seitenwurzeln. Im ausgeprägten Wurzelwerk ist der Erdanteil entsprechend erhöht.