Landwirt im Traktor beim Drillen der Zuckerrüben

Gürtelschorf

Gürtelschorf

Gürtelschorf wird verursacht durch den Erreger Aphanomyces cochlioides. Aphanomyces ist weltweit einer der wichtigsten Krankheitserreger im Zuckerrübenanbau, wenn man berücksichtigt, dass der Wurzelbrand an Zuckerrübenkeimlingen gleichfalls (mit) durch ihn verursacht wird (weitere Erreger spielen hier auch eine Rolle). Viel Niederschlag und hohe Temperaturen begünstigen das Auftreten von Gürtelschorf.

Zwei unterschiedliche Sporenformen sorgen für die Infektion der Pflanzen. Oosporen keimen direkt und infizieren die Pflanze durch die gebildeten Hyphen. Sie können im Ackerboden oder in infizierten Pflanzenresten mehrere Jahre überdauern. Zoosporen sind begeißelt und können sich im Bodenwasser frei bewegen. So verbreiten sie sich im Bestand. Nur bei hoher Bodenfeuchtigkeit und Temperaturen von 18-32 °C kommt es zu Infektionen und schneller Ausbreitung im Bestand. Optimale Bedingungen sind intensive Niederschläge, begleitet von Temperaturen um 25 °C. 

Fördernde Faktoren

  • Hohe Temperaturen – Begünstigen auch Sekundärbefall durch Pilze und Bakterien
  • Staunässe
  • Schlechte Bodenstruktur
  • Niedriger pH-Wert 

 

Maßnahmen

  • Zwischenfruchtanbau
  • Bodenstruktur verbessern
  • pH-Wert erhöhen

Bekämpfungsmöglichkeiten mittels Fungizidapplikation sind bisher an großen Rüben nicht bekannt, sodass die züchterische Bearbeitung des Themas einen höheren Stellenwert erhält.

Ertragswirksamkeit 

Schlagweise können die Erntemengen durch hohe Rodeverluste stark reduziert werden. Durch Sekundärerreger verursachte Fäulnis kann die Lagerfähigkeit der Rüben stark beeinträchtigen, sodass eine sofortige Abfuhr nach Rücksprache mit den Zuckerfabriken angezeigt ist. Meist bleiben die Ertragsausfälle jedoch eher gering.