Landwirt im Traktor beim Drillen der Zuckerrüben

Rübenkopfälchen

Rübenkopfälchen

Das Rübenkopfälchen Ditylenchus dipsaci (Kühn) bildet innerhalb der zahlreichen Rassen der Stock- oder Stängelälchen eine eigene Rasse. Der Befall der Rüben ist von Jahr zu Jahr stark unterschiedlich, denn die Entwicklung der Älchen hängt in hohem Maße von der Frühjahrswitterung ab. Im Gegensatz zum Rübennematoden Heterodera schachtii bildet das Rübenkopfälchen keine Zysten aus.

Rübenkopfälchen haben ein sehr breites Wirtspflanzenspektrum innnerhalb der Kultur-und Zierpflanzen sowie Unkräutern und -gräsern. Dazu zählen Mais, Roggen und Hafer, Bohnen und Erbsen sowie Kartoffeln. Dazu kommen Futter- und Gemüsepflanzen. 

Die Rübenkopfälchen überwintern im Boden an Pflanzenresten. Eine kühle und feuchte Witterung begünstigt ihre Entwicklung und den Befall. Bereits im Frühjahr dringen sie über Spaltöffnungen oder Verletzungen am Hypokotyl in die jungen Pflanzen ein. Die Feuchtigkeit benötigen die Älchen um sich im Boden fortbewegen zu können. Mit bloßem Auge sind die Älchen aufgrund ihrer geringen Größe von rund 1,5 Millimetern Länge nicht zu erkennen. Der Befall im Frühjahr kann zu Verdrehungen an den Pflanzen führen. Der eigentliche sichtbare, schwere Schaden zeigt sich im August/September. Die Älchen haben sich im Kopfbereich der Rüben stark vermehrt und das Gewebe zerstört. Sekundärparasiten, Pilze und Bakterien konnten eindringen und führten zur Fäulnis des Körpers vom Kopf zur Wurzel hinab.

Resistente oder tolerante Zuckerrübensorten speziell für Rübenkopfälchen gibt es zur Zeit noch nicht. Allerdings führt der Landwirtschaftliche Informationsdienst Zuckerrübe (LIZ) jedes Jahr ein Sortenscreening der neuen Zuckerrübensorten unter Ditylenchus-Befall durch. Dabei zeigen einige Sorten - unter anderen unsere Sorte TIMUR - immer wieder eine eindeutige Toleranz gegenüber dem Schädling.

Gute Erfolge zur Linderung des Befalls erzielt man bereits durch eine Saatzeitverzögerung.