Jugendentwicklung
Während ihrer Jugendentwicklung reagieren Zuckerrüben auf wachstumsfördernde oder wachstumshemmende Einflüsse empfindlicher als in späteren Entwicklungsstadien. Eine frühe Aussaat, hohe Feldaufgänge und hohe Bestandesdichten befähigen die Bestände bereits früh im Jahr zu einer zügigen Entwicklung des Blattapparates und somit zu einer besseren Nutzung der Globalstrahlung. Gleichzeitig wird der Boden zügig bedeckt.
Die Blattbildung wird in Mitteleuropa in der ersten Hälfte der Vegetationsperiode fast ausschließlich über die Temperatur gesteuert. Bis etwa 90 Tage nach der Aussaat besteht ein enger Zusammenhang zwischen Temperatur und Blattbildung. In diesem Zeitraum gilt das Erreichen einer Temperatursumme von 1200 °Celsius als Indiz für eine zügige und optimale Blattentwicklung. Je eher ein Zuckerrübenbestand die optimale Blattfläche (BFI) von 4 m² pro m² Boden erreicht, desto höher ist auch die Wachstumsrate der Rübenkörper. Wird die Blattbildung während der Jugendentwicklung massiv gestört, z.B. durch Hagel oder Insektenfraß, kommt es zu einer verzögerten Bildung des optimalen BFI-Wertes mit entsprechenden Ertragsverlusten.