Unkrautkontrolle
Zur optimalen und ungehinderten Bestandsentwicklung der Zuckerrüben gilt es die Unkrautkontrolle bestmöglich umzusetzen, um so den Bestand rein und sauber zu halten. Die jungen konkurrenzschwachen Zuckerrübenpflanzen müssen zur optimalen Ertragsbildung unkrautfrei gehalten werden. Dies wird in der Regel mit 3 Nachauflaufbehandlungen (NAK) + Gräserbehandlung bis zum Reihenschluss erreicht. Grundvoraussetzung auf der Fläche ist ein gut rückverfestigtes und feinkrümeliges Saatbett, wodurch vor allem die Wirkung der Bodenherbizide bestmöglich ausgenutzt werden kann. Eine gute Ablage des Saatgutes in der Saattiefe ist auch entscheidend, um Schäden bei den ersten Herbizidmaßnahmen zu vermeiden. Außerdem sollte bei der Wahl des Saatgutes auf einen gleichmäßigen Feldaufgang und eine zügige Jugendentwicklung geachtet werden, so wie wir es Ihnen von Strube zur Verfügung stellen.
Bei den Pflanzenschutzmaßnahmen ist nicht der Entwicklungszustand der Rüben, sondern der Unkräuter entscheidend. Im Abstand von etwa 10 - 14 Tagen werden die Maßnahmen durchgeführt. Bei feuchten Bedingungen und auf Problemstandorten bietet sich u.a. direkt nach der Saat im Vorauflauf (VA) eine Maßnahme an.
Bei sehr starker Verunkrautung, Problemunkräutern sowie kalter Witterung könnte auch eine 4. NAK-Behandlung notwendig sein. Wichtig ist darüber hinaus, dass der Rübenbestand durch einen gut entwickelten Blattapparat den Bestand schließt, um für eine gute Beschattung zu sorgen und ggf. so eine auftretende Restverunkrautung durch spät auflaufende Problemunkräuter zu unterdrücken. Als Problemunkräuter gelten: Melde/ Weiße Gänsefuß, Vogelknöterich, Bingelkraut, Hundspetersilie, Klettenlabkraut und Storchschnabel. Diese Pflanzenarten sind sehr robust und widerstandsfähig. Spezialherbizide müssen dann im Laufe der Herbizidmaßnahmen eingesetzt werden.
Die Witterung hat für die Verträglichkeit der Zuckerrüben sowie für die Wirksamkeit der Herbizide eine große Bedeutung. Unter trockenen Bedingungen sollte die Blattaktivität erhöht werden. Dies erfolgt durch blattaktiviere Herbizide, höhere Aufwandmengen und/oder den Einsatz von Additiven. Mit dem Wegfall des Wirkstoffes Desmedipham entfällt zwar ein wichtiger Baustein der Unkrautkontrolle, allerdings steht noch eine breite Wirkstoffpalette zur Verfügung. Nichtsdestotrotz müssen die NAK’s vor allem mit Blick auf die blattaktiven Wirkstoffe noch punktueller und sehr genau an dem Unkrautdruck orientiert, appliziert werden.
Ist es hingegen feucht, so sollten die Bodenwirkstoffe bevorzugt werden. Eine zu hohe Blattaktivität schädigt die Rübenpflanzen, ist jedoch wirksamer gegen die Unkräuter. Hier wird ersichtlich, dass eine Balance zwischen Wirksamkeit und Verträglichkeit der Herbizidmaßnahmen notwendig ist. Die rechtzeitige Ausschaltung von Unkräutern/-gräsern sichert die Etablierung eines guten Rübenbestandes. Zusätzlich wird die Konkurrenz um Nährstoffe, Wasser, Licht und Sonne bestmöglich verringert, so dass die gesamten verfügbaren Nährstoffmengen den Rüben zugutekommen.