Lockern nicht um jeden Preis.
Zuckerrüben verdrängen im Laufe der Vegetation ca. das 1,2- bis 1,4-fache ihres Volumens an Boden. (Foto oben) Hier kommt es also an auf eine besonders gute Ausstattung des Bodens mit Grob- und Mittelporen. Dicht lagernder Boden mit nicht ausreichendem Porenvolumen begünstigt das Auftreten von Rübenfäulen und Gürtelschorf. Durch Reibung entstehen Verletzungen am Rübenkörper. Es können sich Verwachsungen und Eintrittspforten für Fäulniserreger bilden.
Die breitflächige Bodenbearbeitung (15 cm Tiefe) wird für das ungestörte Dickenwachstum der Rübe benötigt. Durch zu hohe Lagerungsdichte des Oberbodens wird die Ausbildung des Rübenkörpers begrenzt. Auch falsch eingearbeitete Ernterückstände können durch Mattenbildung wie Bodenverdichtungen wirken.
Die Zuckerrübe hat aufgrund ihres Wurzelsystems einen hohen Anspruch auf die Durchwurzelbarkeit des Unterbodens. Eine tiefe Bearbeitung ist deshalb unverzichtbar. Der Bodenzustand muss eine tiefe Lockerung aber auch zulassen. Lockern nicht um jeden Preis! Auf Böden mit hohen Tongehalten über 15 % oder bei hoher Wassersättigung können bei tiefer Lockerung irreparable Schmierschichten und Verdichtungen entstehen. Vor jeder Lockerung ist eine Spatenprobe daher unverzichtbar, um sich einen Überblick auf den Bodenzustand zu verschaffen.