Biogas ist ein Gemisch aus Methan und Kohlendioxid, das durch die Vergärung von organischem Material - wie z. B. Zuckerrüben - unter Ausschluss von Sauerstoff entsteht. Die Menge des erzeugten Gases und die Betriebssicherheit der Produktionsanlage werden maßgeblich von der Art, Qualität und Menge des verwendeten Substrats (Ausgangsmaterial) beeinflusst. Die Substratkosten machen etwa 40 % der Gesamtkosten für die Biogaserzeugung aus, so dass die Auswahl auch ein wichtiger Faktor für die Rentabilität der Anlage ist.

Zuckerrüben für Biogas

Oberstes Ziel ist es, einen möglichst hohen Biogas- oder Methanertrag pro Flächeneinheit zu erzielen. Zuckerrüben für die Biogaserzeugung liefern höhere vergleichbare Erträge und Energiegehalte als Energiemais und weisen weitere wertvolle Eigenschaften für die Biogaserzeugung auf, die im Folgenden dargestellt werden:

• Höhere Energiewerte als Mais
• Stabile Erträge über die Jahreszeiten hinweg
• Gute Einbindung in die Fruchtfolge
• Hoher Trockenmasseertrag
• Ausgezeichnete Gärungseigenschaften
• Schnelle Gärung
• Schnellerer Wiederanlauf der Pflanze

Zuckerrüben haben hervorragende Substrat- und Fermentationseigenschaften, die die mikrobielle Umsetzung stabilisieren und die technischen Prozesse in den Fermentern verbessern.

Die Trockenmasse von Zuckerrüben besteht hauptsächlich aus direkt vergärbaren Kohlenhydraten (Saccharose), die schnell in Energie umgewandelt werden. Zuckerrüben werden oft in weniger als 15 Tagen vollständig abgebaut (im Vergleich zu Mais, der etwa 90 Tage braucht). Sie hat daher eine kürzere Fermentationszeit als andere Feldfrüchte, und in guten Anbauregionen erreicht die Zuckerrübe einen Methanertrag pro Hektar, der unter günstigen Bedingungen 20 % oder mehr über dem Ertrag von Silomais liegt (45 t/ha bei Mais gegenüber 80 t/ha bei Zuckerrüben).

Die stabilen Erträge der Zuckerrübe

Die Zuckerrübe liefert aufgrund ihrer Ertragsstabilität über lange Zeiträume hinweg konstante Energieerträge. Sie bietet auch unter schwierigen Witterungsbedingungen eine hohe Ertragssicherheit und gleicht lange Trockenperioden problemlos aus. Zudem entlastet die Zuckerrübe die enge Fruchtfolge von Mais und kann so einen wertvollen Beitrag zur Erweiterung der Artenvielfalt in unserer Agrarlandschaft leisten.
Praktische Erfahrungen haben gezeigt, dass Biogasanlagen, die einen Anteil an Zuckerrüben verwenden, nach Störungen wesentlich schneller wieder in Betrieb genommen werden können. Dies hängt mit der Geschwindigkeit der Zersetzung des Substrats zusammen. Außerdem ist ein Rückgang der Säureproduktion zu beobachten, was sich stabilisierend auf den gesamten Umsetzungsprozess auswirkt. Wird der Rübenanbau abrupt gestoppt, benötigt die Biogasanlage einige Zeit, um wieder auf volle Leistung zu kommen.
Der Anbau von Zuckerrüben speziell für die Biogaserzeugung nimmt weiter zu, da immer mehr Anlagenbetreiber die Vorteile von Rüben als Substrat entdecken.