Wir beobachten das ganze Jahr Schädlinge und Nützlinge sehr genau, um Stärke und Zeitpunkt des Auftretens abschätzen zu können. Im Winter bewerten wir z. B. die Dichte der Eiablage der Schwarzen Bohnenlaus Aphis fabae an ihrem Winterwirt, dem Pfaffenhütchen. Dafür besuchen wir in regelmäßigen Abständen ausgewählte Pflanzen in der Feldmark und beobachten extra angepflanzte Exemplare in unseren Hausgärten, um keine Entwicklung zu verpassen.
Zurzeit kann man sehr gut verfolgen, wie sich zwischen den Blättern an den Triebspitzen erste Kolonien bilden (Bild unten).
Die Läuse vermehren sich dort stark, sind allerdings ungeflügelt (Aptere). Die Vermehrung erfolgt per Jungfernzeugung (Parthenogenese). Die Kolonie wächst auf diesem Wege sehr schnell und exponentiell. Pro Tag zeugt ein Muttertier bis zu 5 Klone. Sobald die Kolonie groß genug ist, die Wetterbedingungen gut, und Witterung von Sommerwirten, wie z. B. der Zuckerrübe, aufgenommen wird, schaltet die Kolonie um! Es werden geflügelte Exemplare (Alate) geboren, welche sich dann als sogenannte Migranten auf den Weg zu den Sommerwirten machen.
Um den Abflug der geflügelten Exemplare nicht zu verpassen, versehen wir die Pflanzen mit Gelbtäfelchen, an denen stets einige Migranten kleben bleiben. So können wir den Beginn des Gefährdungszeitraums unserer Rüben recht genau bestimmen und das Monitoring auf die Rüben und andere Nutzpflanzen verlegen.