Die Wetterbedingungen lassen eine zügige Zuckerrübenaussaat in diesem Jahr nicht zu. Das ist eine schon fast ungewohnte Situation, nachdem in den vergangenen Jahren teilweise sehr früh bereits im März und zeitlich homogen im Bundesgebiet gesät werden konnte.
Doch diese „Frühjahrstrockenheit“ erleben wir zurzeit nicht. Im April fielen bislang zwischen 25 bis 50 mm Regen betrachtet man die Regionen Rheinland, Schöppenstedt, Wetterau, Zeitz, Ochsenfurt und Straubing. Vor allem ab Ostern gab es in allen Regionen kaum niederschlagsfreie Tage. Auf bis zu 30 mm summiert sich mancherorts die Regenmenge der letzten Tage.
Einige Landwirte konnten am Osterwochenende Rübenflächen bestellen. In Timmern bei Wolfenbüttel haben wir am Ostermontag eine Zuckerrüben-Sortendemo angelegt. Dort rechnen wir mit dem Auflaufen der Keimpflanzen ab dem kommenden Wochenende. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt schiebt sich die Keimwurzel in den Boden (siehe Bild).
Auch für die kommenden zwei Wochen scheint sich keine stabile Hochdruckphase zu etablieren. Entscheidend ist die Befahrbarkeit des Bodens, um keine nachhaltigen Bodenschäden zu erzeugen.
Ein kleiner Überblick am 18. April 2023: Nach unseren Recherchen sind zurzeit von Region zu Region zwischen 10 bis 85 Prozent der Rüben gesät: Im Bereich von Pfeifer und Langen im Rheinland sind es zwischen 10 und 25 Prozent, in der Region Könnern liegt der Anteil bei über 50 Prozent (LIZ Aussaatstatistik). Im Bereich von Nordzucker sind zwischen 15 und 60 Prozent der Rüben gesät (NZ Aussaatstatistik). Im Bereich von Südzucker konnten anteilig etwas mehr Rübenflächen bestellt werden. In der Region Ochsenfurt sollen es ca. 70 Prozent sein. Zeitz hat ca. 60 Prozent erreicht. Die Wetterau hat die höchsten Niederschlagsmengen und es sind bislang wenige Rübenflächen bestellt, nach Süden Richtung Worms und Offstein steigt der Anteil der gesäten Rüben. In Südbayern wurden ein Drittel der Rüben bereits im März ausgesät, der derzeitige Stand in der Region wird auf 75 bis 85 Prozent geschätzt.