Sie überlegen die neue vergilbungvirustolerante Sorte ST Yellowstone im kommenden Jahr anzubauen. Dann fragen Sie sich wahrscheinlich, ob sich das Feld-Management der VitalY-Sorte von dem einer Standardsorte unterscheidet. Antworten gibt Ihnen Dr. Michael Stange, Leiter Forschung und Entwicklung bei Strube.
- Wie verhalten sich die VitalY-Sorten ertraglich, wenn der Befall mit Vergilbungsviren ausfällt?
Ohne Vergilbungsvirus-Befall sind die VitalY-Sorten bzw. ST Yellowstone auf dem Zuckergehalts- und Ertragslevel der im Markt befindlichen Sorten.
- Wenn eine VitalY-Sorte wie ST Yellowstone angebaut wird - ist es weiterhin notwendig die Blattläuse zu kontrollieren?
Ja, wir raten weiterhin nach der guten fachlichen Praxis zu handeln. Wenn die flügellosen Grünen Blattläuse die Schadschwelle überschreiten, sollte eine Insektizidmaßnahme durchgeführt werden. Das verringert auch den Druck auf die virustolerante Genetik und erhöht das Ertragspotenzial.
Unter sehr starkem Blattläusedruck und Vergilbungsvirus-Infektionen verlieren VitalY-Pflanzen auch Ertrag - verglichen mit nicht virusinfizierten VitalY-Pflanzen. Der entscheidende Vorteil ist jedoch, dass sie im Vergleich zu den Standardsorten deutlich weniger Ertrag verlieren.
- Was ist zu beachten, wenn eine Pflanzenschutzmaßnahme geplant wird?
Das Maß der Kontrolle hängt ab vom Krankheitsdruck und dem Auftreten von natürlichen Gegenspielern der Blattläuse wie Marienkäfern, Schwebfliegen und Schlupfwespen. Desweiteren sind das Entwicklungsstadium der Zuckerrüben und die Witterung mit in die Planungen einzubeziehen.
Der Krankheitsdruck definiert sich durch den Anteil an virustragenden Blattläusen und welche Viren sie tragen und verbreiten.
- Toleranz oder Resistenz: Was ist der Unterschied?
Resistente Zuckerrüben oder Pflanzen nutzen all ihre Energie um den Schaderreger abzuwehren, das führt zu Ertragsverlusten. Tolerante Pflanzen, wie die vergilbungsvirustoleranten Zuckerrüben passen sich dem Schaderreger an und schützen so den Ertrag.