Im Verlauf des Winters beobachten wir in der Region weiter regelmäßig die Winterwirte für Blattläuse, wie das Pfaffenhütchen, Pfirsichbäume oder den Holunderstrauch, auf dem die für Marienkäfer toxischen Holunderblattläuse leben. Auf allen Pflanzen waren reichlich Eier zu finden, als auch starke Vorkommen lebender Exemplare der Holunderblattlaus.

Was hat der Frost gebracht? Dazu haben sich die Kollegen der British Beet Research Organisation in ihrem ersten Mitteilungsblatt für 2021 Gedanken gemacht. Sie beschreiben die Temperatur, bei der 50 % der Läusepopulation absterben, mit -6 bis -7 °C. Besonders schädigend sind Wechselfröste.

Wir haben uns den Temperaturverlauf im Winter 2020/21 an der DWD-Station Helmstedt-Emmerstedt (13777) in Ostniedersachsen angeschaut. Die Schwankung der Minimal- und Maximaltemperaturen war enorm, sodass bei Minusgraden von bis zu unter -20 °C von einer stark dezimierenden Wirkung auf Läuse ausgegangen werden kann.

Weiterhin unterscheidet sich das Jahr 2021 bisher stark von den Vorjahren, was die Entwicklung der Temperatursumme angeht. Wir haben sie auf einer Basistemperatur von 0 °C berechnet.

Besonders drastisch ist der Unterschied zum sehr warmen Frühjahr 2020, in dem die ersten Schwarzen Bohnenläuse bereits an den Keimblättern der kleinen Rüben begannen, Kolonien zu bilden. Wir erwarten und hoffen, dass wir die kleinen Quälgeister in diesem Jahr wesentlich später und in geringerer Stärke finden, Gleiches gilt für die Grüne Pfirsichblattlaus.

Die starke Population an Holunderblattläusen wurde vom Frost komplett vernichtet. Das Gleiche gilt für Läuse an Pfaffenhütchen und Pfirsichbäumen, die lebend in den zunächst milden Winter gegangen sind. Die aus den Eiern schlüpfenden Blattläuse sind zunächst virusfrei.

Wir beteiligen uns wieder am offiziellen Schädlingsmonitoring und unterstützen Sie damit in der Beobachtung Ihrer Bestände, und untersuchen in einem internen Projekt Nützlingspopulationen unter verschiedenen Praxisbedingungen.

Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche Aussaat und, ganz wichtig, Gesundheit!

Das Infoblatt der Britschen Kollegen ist unter folgendem Link zu lesen: https://bbro.co.uk/media/50464/21-advisory-bulletin-no-1.pdf